Kein gutes Omen verhieß das Wetter am Freitag, 11.09.2015, als sich die Karawane gen Osten bewegte. Marion war mit Enkel- Baby schon rechtzeitig an Bord, während sich der Rest durch den Regen und Vorpommern kämpfte. Aber endlich waren alle in der „Fahrrad - Tankstelle“ eingetrudelt und gemütlich wurde abends das Sortiment „geistiger“ Getränke probiert. Auch die XL – Variante der Schnitzel kam sehr gut an. Erstaunlicherweise waren alle Samstag früh fit, um die geplante Tour rund um Penkun zu starten. Penkun mit seinen sieben Seen ist schon landschaftlich sehenswert. Los ging es Richtung Petershagen, Luckow über Woltersdorf, Kunow, Kummerow Richtung Schwedt. Dort wurde das schöne Wetter mit einem Eisbecher direkt an den Treppen zur Oder genossen. Die Enten profitierten von den Waffeln, und die Möwen waren nicht so dick wie in Warnemünde. Nun ging es durch die Oderwiesen, die, aufgrund der langen Trockenheit, wirkliche Wiesen waren, Richtung Krajny dolny, dem ersten Ort hinter der deutsch – polnischen Grenze. Während Volker und Dagmar sich auf den Weg der „Bordsteinschwalben“ machten, absolvierten wir eine Slalomstrecke Richtung Gryfino. Dort gab es dann DIE Überraschung! Ein Empfang in deutscher Wehrmachtsuniform! Wie wir später erfuhren, wurde hier, auf der Brücke, eine Schlacht aus dem zweiten Weltkrieg nachgespielt. Rüber über die Grenze nach Mescherin mussten wir tatsächlich ca. 200 m zu Fuß gehen, um einen Holzturm zu erklimmen, der ziemlich wackelig war, nur um die Landschaft zu genießen!!! Dann der Aufschrei: Habt ihr denn vergessen, dass wir in Polen noch tanken wollten???!!! Also ging es zurück nach Gryfino, was besonders Claus gefiel, denn das Kopfsteinpflaster ist schon was Besonderes….. Die Polizei war so freundlich und ließ uns vor der großen Parade noch schnell links abbiegen zur Tankstelle. Gerd konnte nicht verstehen, dass er für 8 Liter 50 Euro bezahlen sollte….Irgendetwas stimme hier nicht…. Zurück an Mescherin vorbei, über Rosow nach Nadrensee zum Mittag in Krackow. Wie peinlich!!!!! „Heute geschlossen“. Also weiter Richtung Grambow, dort gibt es ja eine gemütliche Bauernschänke. „Heute geschlossen“. Ja, was zum Teufel ist hier los? Haben sich alle gegen uns verschworen??? Dann kurz vor Linken, einem weiteren Grenzübergang nach Polen, endlich eine Raststätte, die geöffnet war. Rustikal, einfach, Selbstbedienung…..hatten wir gedacht. Ingo und Uwe wurde der Eintopf unter der Nase wieder weggenommen mit der Frage – Finger schon drin gewesen???? Wir waren eben noch nicht an der Reihe…..Aber den Kaffee durften wir trinken. Der Erbseneintopf war mit Bohnenkraut gewürzt, was manchen Gaumen sehr verwunderte. Komischerweise verfügte der Besitzer der Raststätte über zwei Hemden unseres Klubs, die er uns auch prompt schenkte. Wie er dazu gekommen war, war für alle sehr undurchsichtig. Auf dem Flohmarkt in Linken war es nicht so interessant, dass man unbedingt hätte länger bleiben wollen. Zigaretten, gucken, was gibt´s so, aufpassen auf die Motorräder…..aber Gerd hat ja jetzt ein schönes Erinnerungsstück, sein neues Eulen- Halstuch Auf ging es über Löcknitz, der Ort des Deutsch –Polnischen Gymnasiums, Richtung Krackow, wo wir schon von Eddy Geiger erwartet wurden. Er leitet das Oldtimer-Museum und ist selbst passionierter Oldtimer- Besitzer und –Fahrer. Er wusste ALLES und konnte auch gut erklären. Dann endlich Kaffee-Pause bei Familie Krüger auf der Terrasse. Gemütlich wurde geplauscht und erzählt und irgendwann stellten wir fest, dass es Zeit war für das Abendbrot –die gebackene Schweinskeule! So was von lecker!!! So was von viel!!! Und dann die Absacker!!!! Es war einfach ein herrlich entspannter Abend. Nachdem am Freitag alle in Regenlaune ankamen, der Samstag einen phantastischen Himmel für die Ausfahrt bot, musste am Sonntag natürlich der Himmel wieder weinen, weil alle nach Hause mussten und irgendwie auch in „schwerer“ Laune waren. Trotz allem ist jeder wieder gut zu Hause angekommen und hatte mal ein anderes Ende der Welt gesehen.